Hast du schon mal erlebt, dass du wo aufgetreten bist und deine Hände schwitzten, deine Finger zitterten, du hast dich verspielt oder gegickst und es ging einfach nicht so wie noch ein paar Stunden davor? Ich habe das schon oft genug erlebt und erlebe es immer wieder. Als ich selbst meinem Orgelkollegen ein Präludium vorspielen wollte, habe ich 10mal mehr Fehler gemacht, als wenn ich es vor 200 Leuten in der Kirche vorspiele. Schrecklich!
Ich glaube, Lampenfieber ist in gewissem Grade ganz normal. Es ist sogar Teil des Lebens eines Musikers, Redners oder Vortragenden. Was kann man aber machen, um dieses Phänomen zu verringern oder zu verhindern? Hier ein paar hoffentlich wertvolle Hinweise. Wenn ihr mehr kennt, freue ich mich über eure Kommentare.
Üben: Das ist wohl sehr grundlegend. Bevor du es machst, übe es! Halte deine Rede vor dem Spiegel. Spiele das ganze Stück durch, nicht nur einzelne Teile daraus!
Beim Üben Publikum vorstellen: Schon beim Üben stell dir das Publikum vor. Stell dir vor, hier sitzt dieser alte Herr, der ständig hustet, hier hinten die zwei Mädchen, die die ganze Zeit kichern, und hier vorne der Ehemann, der statt seinem Fußballmatch zu diesem Konzert gedrängt wurde. Bereits beim Üben diese Idee einbinden, vor Publikum zu spielen, hilft ungemein, beim Auftreten nicht einer völlig neuen Situation ins Auge sehen zu müssen. Denk daran, der einzige Unterschied zwischen dem Üben zu Hause und der Aufführung vor Publikum ist das Publikum. Also binde es beim Üben ein und du hast bereits alle Faktoren des Auftritts berücksichtigt!
Papamobil: Früher als es noch nicht so einen aufgeschlossenen Papst gab, gab es das sogenannte Papamobil, das den Papst vor sämtlichen Attacken geschützt hat. Der Papst war sicher, Leute konnten auf ihn schießen, ihn beschimpfen, faule Eier auf ihn werfen, er war sicher. Stelle dir vor, du bist in einem Papamobil und nichts kann dir passieren.
Den Raum einnehmen: Dies mag vielleicht Tipp 2 widersprechen, doch ist meiner Meinung nach eine der wichtigsten Fähigkeiten im Leben überhaupt und vor allem, wenn man vor Publikum auftritt. Nimm den Raum ein, nimm die Ecken des Raums ein, sei dieser Raum. Du bist hier, du bist nicht introvertiert in irgendwelche möglichen Gefahren. Du bist extrovertiert und befindest dich bequem in diesem Raum.
Entspannung: Bequem und entspannt zu sein ist wohl eine hohe Kunst. Sie ist aber nicht so schwer zu erlernen. Setz dich auf einen Stuhl und tu oder denk ein paar Minuten nichts. Dies ist eine wunderbare Übung und ein wahres Wundermittel gegen Lampenfieber.
Just do it: Was soll ich mehr dazu sagen? Tu‘s einfach. Mut gehört zum Leben.
Wiederholung: Wenn du eine Sache öfter machst, wirst du immer routinierter und sicherer.
Und noch etwas: Verwende niemals Lampenfieber als Grund, nicht aufzutreten. Es gehört dazu und ist sogar reizvoll!
Sind diese Hinweise hilfreich? Was hat dir bei Lampenfieber geholfen?
Liebe Grüße
Gerd
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